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KI und Voice Acting: Warum menschliche Stimmen 2024 wichtiger sind denn je

  • stimmgeist
  • 22. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

Künstliche Intelligenz ist überall – auch in unserer Branche. Während manche Kollegen nervös werden, wenn sie von AI-generierten Stimmen hören, sehe ich das Ganze entspannter. Warum? Weil ich täglich erlebe, was eine echte menschliche Stimme leistet, was keine KI der Welt hinbekommt.

Was KI kann – und was nicht

Keine Frage: KI-Stimmen werden immer besser. Sie können mittlerweile ziemlich überzeugend klingen und sind für bestimmte Anwendungen durchaus brauchbar. Aber hier ist der Haken:

  • KI kann Worte aussprechen, aber keine echten Emotionen transportieren

  • Sie versteht den Kontext nicht wirklich – nur die Oberflächenstruktur

  • Spontane Anpassungen während der Aufnahme? Fehlanzeige

Letzte Woche hatte ich eine Hörbuch-Session, bei der der Protagonist eine emotionale Wendung durchmacht. Innerhalb von drei Sätzen musste ich von verzweifelter Trauer zu hoffnungsvoller Entschlossenheit wechseln. Das sind die Momente, in denen ich denke: 'Viel Spaß dabei, liebe KI.'

Gaming und Synchron: Hier bleibt der Mensch König

Besonders im Gaming-Bereich merke ich, wie wichtig authentische Charakterstimmen sind. Wenn ich einen Ork synchronisiere, der gerade seinen besten Freund verloren hat, dann braucht es mehr als nur die richtige Tonlage. Es braucht:

  • Verständnis für die Charakterentwicklung

  • Die Fähigkeit, zwischen den Zeilen zu lesen

  • Spontane kreative Entscheidungen im Studio

Beim Synchronsprechen kommt noch dazu, dass wir oft mit dem Regisseur zusammenarbeiten und in Echtzeit Anpassungen vornehmen. 'Kannst du das nochmal etwas zynischer machen?' oder 'Hier fehlt noch ein Hauch Ironie' – solche Nuancen sind unser täglich Brot.

Wie ich KI als Werkzeug nutze

Trotzdem ignoriere ich KI nicht komplett. Im Gegenteil – ich nutze sie als Werkzeug:

  • Für schnelle Demos und Pitches

  • Als Referenz für Timing und Rhythmus

  • Für die Nachbearbeitung und Audiooptimierung

Die Kunst liegt darin, KI als Ergänzung zu sehen, nicht als Ersatz. Sie kann mir helfen, effizienter zu arbeiten, aber die kreative Seele des Voice Acting – das bleibt menschlich.

Was 2024 wirklich zählt

Die Nachfrage nach authentischen, menschlichen Stimmen ist größer denn je. Hörbücher boomen, Gaming wird immer cineastischer, und auch im Corporate-Bereich wollen Unternehmen echte Persönlichkeiten, keine Roboterstimmen.

Mein Tipp für alle Kollegen: Konzentriert euch auf das, was uns einzigartig macht. Emotionale Intelligenz, Kreativität, die Fähigkeit zur Zusammenarbeit – das sind unsere Superkräfte.

Kleiner Fakt über mich

Neulich habe ich aus Neugier mal eine KI-Version meiner eigenen Stimme erstellt. Das Ergebnis war... interessant. Technisch beeindruckend, aber es fehlte etwas Entscheidendes: die kleinen Unperfektionen, die meine Stimme menschlich machen. Der leichte Kratzer, wenn ich müde bin, die Art, wie ich bestimmte Wörter betone, wenn ich mich über etwas freue. Diese 'Fehler' sind es, die eine Stimme lebendig machen. Und genau deshalb bin ich entspannt, was die Zukunft angeht.

 
 
 

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