🎧 So bereite ich eine Hörbuchrolle vor

Erleben Sie, wie aus Text echte Figuren werden

Ein Blick hinter die Kulissen meiner Sprecherarbeit.

Der erste Schritt: Lesen, nicht sprechen

Bevor ich auch nur ein einziges Wort ins Mikro spreche, lese ich das komplette Manuskript durch.

Warum? Weil ich wissen will:

• Was erlebt die Figur?

• Wie entwickelt sie sich?

• Gibt es Stimmbrüche, überraschende Wendungen, Emotionen?

Ich mache mir Notizen direkt ins Skript: Betonungen, Pausen, Charakterverläufe, Emotionen.

Doch nun Fragen Sie sich: Warum möchte ich das Wissen? Ich könnte auch einfach direkt den Text einsprechen. Nun hier ein kleines Beispiel, lesen Sie den Text, als würden Sie ein Buch lesen, im zweiten Text werde ich Emotionen, Betonungen und Pausen einbauen:

• "Warum hast du das getan?" fragte Max seine Mutter mit weinerlicher Stimme.

• (Weinen) "Warum... hast du das getan?" fragte Max seine Mutter mit weinerlicher Stimme.

Merken Sie den Unterschied? Wenn Sie sofort wissen, wie die Emotion des Charakters ist, wo man die Pausen und auf welche Worte man die Betonung setzen muss, klingt der Text völlig anders, man liest ihn anders.

Die Charakterarbeit: Stimme trifft Schauspiel

Manche Figuren liegen sofort auf der Zunge, andere muss ich suchen.

Ich experimentiere mit Tonhöhe, Tempo, Sprechhaltung: Ist der Charakter nervös? Abgeklärt? Verträumt? Bedrohlich?

Für jede Figur entwickle ich eine Stimmfarbe, die ich während des Buchs konsistent halte, aber flexibel genug, um Emotionen abzubilden.

Vorbereitung auf die Aufnahme

Wenn das Stimmkonzept steht, richte ich mein Setup ein:

• Text digital oder ausgedruckt

• Marker für Abschnitte, Atempausen, schwierige Stellen

• Kurzes Warmsprechen (Zungenbrecher, Atemübungen)

Dann geht’s an die Aufnahmen, meistens kapitelweise, mit Zwischenpausen zur Kontrolle.

Kontrolle & Feinarbeit

Auch wenn alles sitzt: Ich höre jede Aufnahme einmal durch.Ich achte auf:

• Timing & Rhythmus

• Störgeräusche oder Atemzüge

• Emotionale Dichte – klingt es echt?

Manchmal muss ich Sätze neu aufnehmen, weil sie zwar technisch „sauber“, aber emotional leer waren. Glaubwürdigkeit geht vor Perfektion.

Fazit: Die Rolle lebt durch Vorbereitung

Eine gute Stimme kann man nicht nur hören – man kann sie fühlen.

Genau das ist mein Ziel: Eine Geschichte erzählen, die berührt.

Kleiner Fakt über mich

Ich lasse meine Partnerin jedes Hörbuch ebenfals noch einmal durchhören, andere Erkennen oft mehr als man selbst, dies sorgt dafür, dass der letzte Feinschliff nochmals durch sie verbessert wird.

Sie arbeiten an einem Hörbuch oder Textprojekt?

Schicken Sie mir gern ein Probeskript – ich nehme mir Zeit, Ihre Geschichte zum Leben zu erwecken.